Zuschlagserteilung für Süd Thüringen Bahn

Damit setzte sich das Thüringer Unternehmen in einer europaweiten Ausschreibung erneut gegen seine Mitbewerber durch: Denn bereits 1999 konnte die Süd•Thüringen•Bahn die erste Ausschreibung für sich entscheiden und seit 2001 den Regionalverkehr in Südthüringen betreiben.

Die neue Ausschreibung war dieses Mal in 2 Lose von jeweils rund 2 Mio Fahrplankilometern aufgeteilt. Die Süd•Thüringen•Bahn gewann die Loskombination mit dem Gesamtumfang von 4 Millionen Fahrplankilometer jährlich und ist wie bisher auf den Regionallinien R 41 Eisenach – Eisfeld – Sonneberg, R 42 Sonneberg – Neuhaus am Rennweg, R 43 Wernshausen – Zella-Mehlis, R 44 Erfurt – Meiningen unterwegs. Neu hinzukommen die R 46 Erfurt – Ilmenau, die bis jetzt die Erfurter Bahn fährt sowie die R 48 Fröttstädt – Friedrichroda, die noch bis Dezember 2017 von der Deutschen Bahn bedient wird.

Die beiden Geschäftsführer der Süd•Thüringen•Bahn, Susanne Wenzel und Michael Hecht, freuen sich sehr über den Zuschlag, der dem Unternehmen den Zugverkehr für weitere elf Jahre sichert: „Ein herzliches Dankeschön an alle Fahrgäste in Südthüringen für die bisherige Treue und natürlich an den Freistaat Thüringen für das erwiesene Vertrauen! Wir sind in Südthüringen zu Hause und sind froh, mit dem weiteren Betrieb der Süd•Thüringen•Bahn die bisherigen 125 Arbeitsplätze sichern und sogar rund 25 neue Stellen einrichten zu können. Durch die vorgesehene höhere Zugbegleiterquote werden wir sowohl Lokführer als auch Zugbegleiter und Mechatroniker neu einstellen.“

Seit ihrer Betriebsaufnahme vor fast 15 Jahren hat sich die Süd•Thüringen•Bahn als zuverlässiger und vertrauensvoller Partner in der Region etabliert. Die hellen, behindertenfreundlichen Niederflurfahrzeuge sind nicht nur bei den Fahrgästen geschätzt und beliebt, sie zeichnen sich auch durch eine hohe Flexibilität aus. Die zeigt sich beispielsweise, wenn die Süd•Thüringen•Bahn im Auftrag des „Mutter“-Unternehmens Erfurter Bahn von Erfurt-Ilmenau aus auch die Steilstrecke zum Bahnhof Rennsteig problemlos nimmt.

Regionale Verbundenheit und der Gewinn neuer Fahrgäste stehen für die Süd•Thüringen•Bahn auch künftig im Vordergrund. In diesem Sinne wird sie im Auftrag des Landes Thüringen mit dem neuen Verkehrsvertrag ab Dezember 2017 einen qualitativ noch hochwertigeren Regionalverkehr anbieten. Das neue, von der NVS vorgegebene, Betriebskonzept sieht ab Dezember 2017 zusätzliche Express-Leistungen zwischen Erfurt und Ilmenau bzw. Zella-Mehlis (von dort weiter nach Schmalkalden) vor. Diese sollen, neben dem bisherigen Zugangebot, den Raum Südthüringen mit den Hochschulstandorten Ilmenau und Schmalkalden noch besser an den neuen ICE-Knoten Erfurt anbinden.

Auch der Komfort in den Fahrzeugen wird weiter erhöht. Wie schon heute setzt die Süd•Thüringen•Bahn auch künftig auf die Fahrzeuge der Bauart RegioShuttle RS1 des Herstellers Stadler Pankow GmbH. Sie erweitert die Fahrzeugflotte von derzeit 32 RegioShuttle um weitere 5 Triebwagen. Alle Fahrzeuge werden bis zur Betriebsaufnahme im Dezember 2017 von Grund auf erneuert und mit noch moderneren Fahrgastinformationseinrichtungen, Steckdosen, zusätzlichen Gepäckablagen in den Hochflurbereichen und Fahrgastzählsystemen ausgestattet. Sitzreihen mit Wechselbestuhlung in jedem Fahrzeug ermöglichen ganz flexibel, die Mehrzweckbereiche zu vergrößern, um beispielsweise im Sommer mehr Fahrräder transportieren zu können.

In Meiningen richtet die Süd•Thüringen•Bahn erstmalig ein Kundencenter ein, das den Fahrgästen mit Auskünften, Ticketverkauf, Fundsachen- und anderen Serviceleistungen mindestens 60 Stunden in der Woche zur Verfügung steht. Mit ihren neuen Kundengarantien übernimmt die Süd•Thüringen•Bahn u.a. eine Einstiegsgarantie mit Bereitstellen des Fahrzeugs am Bahnsteig, eine Sauberkeitsgarantie sowie die Informations- und Vertriebsgarantie für ihre Fahrgäste.

Was Sie sonst noch wissen sollten:
Die Süd•Thüringen•Bahn GmbH wurde im Dezember 1999 nach der Zuschlagserteilung für den Schienen-Personen-Nahverkehr in Südthüringen als Tochterunternehmen der Erfurter Bahn GmbH und der Hessischen Landesbahn GmbH gegründet. 2001 nahm das junge Unternehmen auf den Strecken Eisenach <> Meiningen <> Eisfeld, Wernshausen <> Zella-Mehlis und Erfurt <> Meiningen den Betrieb auf. Im Oktober 2002 erfolgte die Betriebsaufnahme auf der wiedereröffneten, sanierten Strecke Eisfeld <> Sonneberg (Thür) Hbf. Zwei Monate später, im Dezember 2002, startete der Zugbetrieb auf der wieder eröffneten Strecke Sonneberg (Thür) Hbf <> Neuhaus am Rennweg in dem damit komplett modernisierten Sonneberger Netz.

Der RegioShuttle ist ein einteiliger Triebwagen. Er hat sich deutschlandweit bereits mit mehr als 500 eingesetzten Fahrzeugen bewährt. Besonders vorteilhaft ist der eingesetzte Schiebetritt für ein bequemes Ein- und Aussteigen. Jeder Triebwagen verfügt über ca. 70 Sitzplätze, barrierefrei erreichbare Mehrzweckbereiche mit mindestens einem Rollstuhlplatz pro Fahrzeug. Die Toilette ist mit Haltegriffen und Notruftaster behindertenfreundlich gestaltet.