Verkehrsministerin unterzeichnet neuen Vertrag für Süd•Thüringen•Bahn

Der neue Vertrag startet am 10. Dezember 2017 und umfasst eine Laufzeit von elf Jahren - bis 2028. Damit setzte sich das Thüringer Unternehmen in einer europaweiten Ausschreibung erneut gegen seine Mitbewerber durch: Denn bereits 1999 konnte die Süd•Thüringen•Bahn die erste Ausschreibung für sich entscheiden und seit 2001 den Regionalverkehr in Südthüringen betreiben.

Insgesamt vier Millionen Fahrplankilometer wird die Süd•Thüringen•Bahn im neuen Verkehrsvertrag jährlich erbringen und auf den Regionallinien R 41 Eisenach – Eisfeld – Sonneberg, R 42 Sonneberg – Neuhaus am Rennweg, R 43 Wernshausen – Zella-Mehlis, R 44 Erfurt – Meiningen unterwegs sein. Neu hinzukommen die R 46 Erfurt – Ilmenau, die bis jetzt die Erfurter Bahn fährt sowie die R 48 Fröttstädt – Friedrichroda, die noch bis Dezember 2017 von der Deutschen Bahn bedient wird.

Die beiden Geschäftsführer der  Süd•Thüringen•Bahn Susanne Wenzel und Michael Hecht sind froh über den Zuschlag, der ihrem Unternehmen für weitere elf Jahre den Zugverkehr sichert: „Ein herzliches Dankeschön an alle Fahrgäste in Südthüringen und natürlich an den Freistaat Thüringen für das in uns gesetzte Vertrauen! Wir sind in Südthüringen zu Hause und sind froh, mit dem weiteren Betrieb der Süd•Thüringen•Bahn die bisherigen 125 Arbeitsplätze sichern und sogar rund 25-30 neue Stellen einrichten zu können. Durch die vorgesehene Angebotserweiterung und die höhere Zugbegleiterquote können wir zusätzliche Arbeitsplätze für Lokführer, Zugbegleiter und Mechatroniker bereitstellen.“

Auch Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) betonte: „Ich freue mich sehr, dass wir die Zusammenarbeit mit einer Thüringer Firma fortsetzen können, die den Verkehr hier in der Region seit 2001 betreibt. Durch ein neues Servicecenter in Meiningen, mehr Zugbegleiter in den Zügen und zusätzliche Expresszüge, die Erfurt mit Ilmenau und Schmalkalden verbinden, wird sich das Angebot weiter verbessern." Kritisch äußerte sich die Ministerin über die geplante Umverteilung der Regionalisierungsmittel für den Nahverkehr zu Lasten Thüringens, wonach Thüringen bis zu 500 Millionen Euro weniger Mittel im Zeitraum bis 2030 erhalten würde. Daher konnten zunächst einige bei der Ausschreibung vorgesehenen optionalen Zugverbindungen nicht bestellt werden. Mit Betriebsaufnahme wird es deshalb zwischen Sonneberg und Neuhaus sowie zwischen Zella-Mehlis und Wernshausen zunächst einen zwei Stunden Takt geben, der nur zu nachfragestarken Zeiten im Berufsverkehr durch zusätzliche Züge verdichtet werden kann. Die ebenfalls von der Ausschreibung betroffene Verbindung zum Bahnhof Rennsteig ist von den Kürzungen nicht betroffen. „Wir werden aber weiter dafür kämpfen, eine auskömmliche ÖPNV-Finanzierung in Thüringen zu erhalten, um ein dichtes SPNV-Angebot in Thüringen bestellen zu können“, betonte Ministerin Keller. 

Wie schon heute setzt die Süd•Thüringen•Bahn auch künftig auf die Fahrzeuge der Bauart RegioShuttle RS1 des Herstellers Stadler Pankow GmbH. Sie erweitert die  Fahrzeugflotte von derzeit 32 RegioShuttle um weitere 4 Triebwagen. Gegenwärtig werden alle Fahrzeuge von Grund auf generalüberholt, die Außenlackierung erneuert und mit noch moderneren Fahrgastinformationseinrichtungen, Steckdosen, zusätzlichen Gepäckablagen in den Hochflurbereichen und Fahrgastzählsystemen ausgestattet. Sitzreihen mit Wechselbestuhlung in jedem Fahrzeug ermöglichen ganz flexibel, die Mehrzweckbereiche zu vergrößern, um beispielsweise im Sommer mehr Fahrräder transportieren zu können. In Meiningen richtet die Süd•Thüringen•Bahn erstmalig ein Kundencenter ein, das den Fahrgästen mit Auskünften, Ticketverkauf, Fundsachen- und anderen Serviceleistungen mindestens 60 Stunden in der Woche zur Verfügung steht.