Richtfest am neuen Werkstatt-Gebäude der Süd•Thüringen•Bahn

Mit einem zünftigen Richtfest feierten Bauleute und Mitarbeiter der Süd•Thüringen•Bahn am Freitag, 17. Juli 2020, den zügigen Fortschritt der Bauarbeiten für das neue Werkstatt- und Service-Gebäude des Eisenbahnunternehmens.

Dabei verlief der Start nach dem ersten Spatenstich am 10. Oktober 2019 nicht ganz ohne Probleme. Am 12. November 2019 legte zunächst ein Bombenfund auf dem 17.500 m² großen Baugelände an der Ladestraße des Meininger Bahnhofes (parallel zur Berliner Straße) die weiteren Arbeiten lahm. Erst nach Entschärfung des Reliktes aus dem 2.Weltkrieg hatten die Baufirmen freie Bahn. Bis in den März 2020 dauerten die umfangreichen Gründungsarbeiten. Von April bis Juni 2020 liefen die Betonarbeiten für die  Arbeitsgruben. Parallel dazu wurden bis Mitte Mai die Betonfertigteile für das Verwaltungsgebäude montiert, um daran anschließend sofort mit dem Innenausbau zu beginnen.

Im Frühjahr 2021 soll nun die moderne Werkstatt für die Schienenfahrzeuge der Süd•Thüringen•Bahn mit Tankstelle und weiteren Serviceanlagen fertig sein. Der großzügigen zweigleisigen Halle ist ein Bürotrakt angeschlossen. Er bietet Platz für die Werkstattleitung, Leitstelle, Verwaltung, Schulungs- und Beratungsräume. Insgesamt umfasst das Gebäude eine Grundfläche von 2.510 m² und bietet eine Nutzfläche im Gebäude von 3.142 m², davon 456 m² Bürofläche.

Die beiden Geschäftsführer des Verkehrsunternehmens, Susanne Wenzel und Michael Hecht, dankten dem Architekten Henrik Meisel und allen am Bau beteiligten Firmen für ihre hervorragende Arbeit und Michael Ender von der Firma Konzept Bau Obermaßfeld für seinen zünftigen Richtspruch. Sie  unterstrichen die Bedeutung des 10 Millionen Euro teuren Bauprojektes für Meiningen, Südthüringen und Unterfranken. Immerhin hat sich die Süd•Thüringen•Bahn seit ihrer Betriebsaufnahme vor fast 20 Jahren als zuverlässiger Partner in der Region etabliert. Meiningen ist ein wichtiges Drehkreuz für den Eisenbahnverkehr in Südthüringen und gleichzeitig Betriebsstandort für die Süd•Thüringen•Bahn.

Warum ist dieser Neubau erforderlich?

Die Süd•Thüringen•Bahn GmbH wurde im Dezember 1999 nach der Zuschlagserteilung für den Schienen-Personen-Nahverkehr in Südthüringen als Tochterunternehmen der Erfurter Bahn GmbH und der Hessischen Landesbahn GmbH gegründet. 2001 nahm das junge Unternehmen mit Niederflurfahrzeugen vom Typ RegioShuttle RS 1 den Verkehr auf. Zur Wartung und Instandhaltung der Triebfahrzeuge wurde im Jahr 2000 der sog. „Rechteckschuppen“ auf DB-Gelände im Bahnhof  Meiningen angemietet. Mit Beginn des neuen Verkehrsvertrages der Süd•Thüringen•Bahn im Dezember 2017 erhöhte sich durch ein neues Fahrplankonzept der Fuhrpark um weitere fünf Fahrzeuge auf einen Bestand von 37 RS 1.

Die derzeitige Werkstatt genügt allerdings den gewachsenen Anforderungen u.a. an spezifische Instandhaltungsarbeiten wie zerstörungsfreies Prüfen von Radsätzen, Kleben und die Aufarbeitung der Fahrzeugaußenhaut längst nicht mehr. Da Kapazitätserweiterungen für die Süd•Thüringen•Bahn am alten Standort nicht möglich sind, außerdem der Bestandsschutz für die bisherige Halle ausläuft, erfolgt nun der Neubau, der dem regional sehr verbundenen Unternehmen die strategische Ausrichtung für den Erhalt der Verkehrsleistungen in Südthüringen sichern hilft. Derzeit beschäftigt die Süd•Thüringen•Bahn 177 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf einer Streckenlänge von insgesamt 330 km erbringt die Süd•Thüringen•Bahn jährlich Leistungen von vier Millionen Fahrplankilometern und befördert rund 3,5 Mio Fahrgäste jährlich auf den Regionallinien STB 41 Eisenach – Eisfeld – Sonneberg – Neuhaus am Rennweg, STB 43 Wernshausen – Zella-Mehlis, STB 44 Erfurt – Meiningen, Stx 45/(STB 46) Erfurt – Ilmenau – (Bf. Rennsteig) sowie STB 48 Fröttstädt – Friedrichroda. Pro Tag erbringt das Unternehmen rund 220 Zugfahrten und absolviert ca. 2600 Stationshalte in Südthüringen.